Informationsveranstaltungen „Feste Zähne an einem Tag“
Im Gespräch mit Dr. Roberto Sleiter

Zwischen Klinik und Praxis: Warum Dr. Sleiter gern „doppelt“ arbeitet

Wie passt das eigentlich zusammen – eine eigene Praxis in Egerkingen und gleichzeitig Oberarzt an der Universitätsklinik Basel? Wer Dr. Roberto Sleiter kennt, weiß: Er liebt seinen Beruf. Und genau deshalb ist ihm der regelmäßige Blick über den Tellerrand so wichtig.

Wir wollten mehr wissen und haben nachgefragt:

  • Warum tut man sich diesen doppelten Einsatz an?
  • Was bringt es den Patientinnen und Patienten?
  • Und wie organisiert man das überhaupt?

Zahnarzt im Gespräch über All-on-4-Behandlung in Egerkingen

Was hat Sie dazu motiviert, neben Ihrer eigenen Praxis auch als externer Oberarzt an der Universitätsklinik tätig zu sein?

Ich war über zwanzig Jahre lang externer Oberarzt an der Klinik in Bern – daher kenne ich die universitäre Welt sehr gut. Vor etwa eineinhalb Jahren kam dann die Anfrage aus Basel. Die Idee, meine Erfahrung dort weiterzugeben, hat mich sofort angesprochen. Als externer Oberarzt unterstütze ich jüngere Kolleginnen und Kollegen – so wie ich damals als Assistenzarzt selbst von erfahreneren Ärzten aus der Privatwirtschaft profitiert habe.

Ein zweiter wichtiger Grund: Ich bleibe nah dran an der Forschung und an den neuesten Entwicklungen in der Oralchirurgie. Dieser Austausch ist für mich persönlich sehr wertvoll und auch für meine Arbeit in der Praxis.

Wie gestaltet sich Ihre Arbeit als externer Oberarzt – und was unterscheidet sie von Ihrer Tätigkeit in der Praxis?

Ich bin regelmäßig im Operationssaal der Klinik eingeteilt. Dort begleite ich chirurgische Eingriffe. Vornehmlich assistiere ich, gebe mein Wissen weiter und beantworte Fragen aus dem Team.

Im Gegensatz zur Praxis ist es an der Klinik oft mehr Teamarbeit. In Egerkingen bin ich als Behandler meist allein verantwortlich, in der Klinik hingegen unterstütze ich das Team und bewerte gemeinsam Fälle. Diese Mischung ist spannend und für beide Seiten gewinnbringend.

Ihre Patientinnen und Patienten in der Praxis profitieren also direkt von Ihrer Klinikarbeit?

Absolut. Ich sehe an der Klinik, wie andere Oberärzte bestimmte Eingriffe angehen – das gibt mir Vergleichsmöglichkeiten. Ich lerne neue Techniken kennen, beurteile Materialien und Instrumente im direkten Einsatz und kann diese Erfahrungen in den Praxisalltag mitnehmen.

Das bedeutet: Meine Patienten profitieren davon, dass ich nicht stehenbleibe, sondern mein Wissen ständig mit dem aktuellen Stand der Forschung abgleiche.

Wie lässt sich das organisatorisch überhaupt vereinbaren – Praxis hier, Klinik dort?

Ja, manchmal ist es tatsächlich eine Herausforderung. Aber mit guter Planung funktioniert es: In Bern war ich früher einmal pro Woche vor Ort, in Basel ist es ein Nachmittag alle zwei Wochen. Das lässt sich mit der Praxis gut abstimmen und lohnt sich auf vielen Ebenen.

Auch mein Team profitiert vom frischen Input, den ich mitbringe. Natürlich kostet es Energie, aber es bringt auch viel zurück. Und letztlich ist die Arbeit als externer Oberarzt auch eine Form der Anerkennung.